Dienstag, 20. September 2011

Thema:

EPILEPSIE

Epilepsie wird ja auch bei den Dalmis immer mehr zum Thema.

Die großen Hoffnungen ruhen auf einem Gentest - den es aber noch nicht gibt.

Wir sehen die Sache mit dem Gentest ein bißchen skeptisch, denn:

Es ist davon auszugehen, dass es mehrere genetische Ursachen geben kann, die zu Epilepsie führen.

Ein einziger Gentest für Epilepsie innerhalb einer Rasse täuscht also unter Umständen nichts anderes als falsche Sicherheit vor. So wie es ja oft auch bei Zuchteignungsprüfungen der Fall ist.

Dazu ein Beispiel: das "van Willebrand-Syndrom". Eine genetisch bedingte Blutgerinnungsstörung die mehrere Rassen betrifft (Dalmatiner anscheinend nicht). Ähnlich wie auch bei der "idiopathischen Epilepsie" kann auch das vWS eine genetische Ursache haben, aber auch erworben sein. Zudem gibt es auch mehrere Typen von vWS.

Nun gibt es bezüglich des vWS einen - nein, gleich mehrere - Gentests. Es gibt also für jede Rasse von der bekannt ist das vWS auftreten kann, einen Gentest für jenen vWS-Typ, der bei der jeweiligen Rasse auftritt. So weit, so gut.

Logisch, dass mit vWS-Hunden, die im Gentest negativ sind, gezüchtet wird.

Nicht gut ist allerdings, dass es Hunde gibt, die im Rasse-Typ-spezifischen Gentest zwar negativ sind, und dennoch eine Blutgerinnungsstörung aufweisen...

Es gibt also den Verdacht, dass im spezifischen Gentest negative Hunde sehr wohl vWS vererben können - "nur" eben einen anderen vWS-Typ, für den es für die betreffende Rasse keinen Test gibt...

Bei einem Gentest für Epilepsie ist eine ähnliche Problematik sehr wahrscheinlich...

Es müssten also sehr sehr viele Gentests (und das auch noch für viele Rassen, weil Dalmatiner sind ja nicht die einzige betroffene Rasse) entwickelt werden. Das wird ziemlich sicher noch einige Zeit dauern...

Es ist also, sowohl für Züchter als auch für Welpenkäufer Glück notwendig, um die furchtbare Erfahrung eines Hundes der an Epilepsie erkrankt nicht zu machen.

Hinlänglich bekannt ist ja auch, dass Rhett's finnischer Großvater väterlicherseits einige Nachkommen mit Epilepsie gebracht hat. (Ganz nebenbei: von Rhett's Großvater ist es bekannt - von anderen Hunden nicht, was aber nicht zwangsläufig heisst, dass es keine Epilepsie-Fälle bei den Nachkommen gegeben hat.)

Wir wussten das auch zu dem Zeitpunkt als wir uns ganz bewusst FÜR Rhett entschieden haben. Der Grund uns trotzdem für Rhett zu entscheiden lag ganz einfach im Wesen und Charakter der zu erwartenden Welpen/Hunde. Und natürlich auch im Vertrauen auf die uns seit so vielen Generationen persönlich bekannte mütterliche Linie von Rhett.

Rhett ist gesund.
Ebenso wie seine Geschwister (und auch seine 2007 geborenen Halbgeschwister). Ein erste Hürde ist aller Wahrscheinlichkeit nach an Rhett's 2. Geburtstag geschafft. Sicherheit - so weit das in der Natur überhaupt möglich ist - wird es erst geben, wenn Rhett so 5-6 Jahre alt ist. Wir genießen einfach jeden Tag mit diesem wunderbaren Ausnahmehund.

Interessant ist allerdings, dass es Züchter gibt, die sich sehr abfällig über Rhett's Abstammung väterlicherseits geäussert haben - und dennoch Hunde aus Rhett's Verwandtschaft väterlicherseits in der Zucht einsetzen...

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